ReblandKurier vom 14. Oktober 2015

Erntedank mit Tombola und Schwank

Lieber ledig und frei ... GRÖSSER
Gertrud Dischinger, Vorsitz...

Es war ein geselliger Abend: Bollschweiler Kirchenchor hatte zum großen Erntedankfest eingeladen

Bollschweil. Auch in diesem Jahr hat der Bollschweiler Kirchenchor St. Hilarius ein großes Erntedankfest in der Möhlinhalle ausgerichtet. Gertrud Dischinger, erste Vorsitzende des Kirchenchores, begrüßte die Gäste am Samstagabend in der voll besetzten Halle.
Der Kirchenchor selbst sang erstmalig nicht zur Einstimmung des Abends. Dafür lud Dischinger die Gäste schon jetzt zu zwei Konzerten des Chores ein: Der Chor führt den ersten Teil des „Messias“ von Georg Friedrich Händel auf am13. Dezember in Pfaffenweiler sowie am 17. Januar in der Bollschweiler Kirche.

Das Akkordeonorchester Pfaffenweiler unter der Leitung von Lothar Stöcks unterhielt die Gäste im ersten Teil des Abends mit flotten, zum Mitsingen anregenden Liedern. Zur Pause wurden die Lose für die mit 400 Preisen ausgestattete Tombola angeboten. Diese bestand einmal mehr aus – zum Teil selbst gemachten – regionalen Produkten:
Marmelade, Kränze, Obst und Gemüsekörbe, Weine, Pflanzen und vieles mehr. Die Preise wurden größtenteils von den Mitgliedern des Kirchenchores zusammengetragen, teilweise aber auch von ortsansässigen Firmen gespendet.

Im zweiten Teil des Abends führte die Bollschweiler Laienspielgruppe das Theaterstück „Lieber ledig und frei“ auf. Darin geht es um drei ledige Bergbauern – gespielt von Peter Loreth, Stefan Wagner und Christoph Sumser –, die zufrieden auf ihrem Hof auf der Alb hausen. Doch die Aussicht auf ein Millionenerbe bringt die Junggesellenwirtschaft durcheinander. Bedingung für das Erbe ist, dass einer der Drei innerhalb eines Jahres heiratet – was ihnen plötzlich viel weiblichen Besuch beschert:
Rosemarie, gespielt von Agnes Schwab, hat es auf den schüchternen Hansjakob Hürlimann (Stefan Wagner) abgesehen, wohingegen die Postbotin Elisabeth Specht (Berta Schätzle) schon lange ein Auge auf den Macho unter den Brüdern, Franz Hürlimann (Peter Loreth), geworfen hat. Anna-Lena Monserat (Silke Riesterer), schicke Dame aus Stuttgart und Sekretärin des Rechtsanwaltes, der das Schreiben an die drei Brüder versandt hat, will sich ebenfalls einen der drei Brüder angeln, um an die Million zu kommen.
Heimlich bewerben sich zwischenzeitlich Franz und Gottlieb bei der Fernsehsendung „Bauer sucht Frau“ – mit dem Gedanken, für den jeweils anderen Bruder eine Frau zu finden. So erscheint eines Tages Cindy Hofmann – gespielt von „Neuschauspielerin“ Melanie Uhlmann – und damit fliegt alles auf.Doch während ihres Aufenthaltes verlieben sich Cindy und Gottlieb ineinander.Auch zwischen Hansjakob und Rosemarie funkt es. Nur zwischen Franz und Anna-Lena gibt es Streit, nachdem er das Schreiben des Rechtsanwaltes bei ihr gefunden hat. Franz jagt sie vom Hof und ist glücklich, dass seine Brüder eine Frau gefunden haben und dem Empfang der Millionen somit nichts mehr im Wege steht. Und für ihn gilt weiterhin:
„Lieber ledig und frei“.
Langer Applaus war der Lohn für die Schauspielerinnen und Schauspieler sowie für Regisseur Josef Sonner und Souffleuse Renate Moll.

Zu fortgeschrittener Stunde dankte unter großem Applaus Gertud Dischinger allen Mitwirkenden für die gelungene Aufführung, aber auch allen Helfern des Abends und gab den Startschuss zur Abholung der Tombolapreise.

Christine Batt

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Im Laientheaterstück „Lieber ledig ...
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Badische Zeitung vom 15. Oktober 2015

Nur unter der Haube gibt's Bares

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Musikalische Unterhaltung...

Musik und Theater beim Erntedankfest in Bollschweil / Premiere des neuen Stücks der Laienspielgruppe.

Von Anne Freyer

BOLLSCHWEIL. Der Kirchenchor St.Hilarius hatte eingeladen, war aber – zum ersten Mal – nicht zu hören beim Erntedankfest 2015 in der Möhlinhalle. Dafür musizierte das Akkordeonorchester Kabinett-Spätauslese aus dem benachbarten Pfaffenweiler. Bollschweils Beitrag: die Premiere des neuesten Stücks der Laienspielgruppe.

Schon im Foyer wurde deutlich, worum es an diesem Abend ging: um den Erntedank. Eine üppig ausgestattete Tombola wartete auf die Gewinner, dazu gab es verschwenderisch arrangierte Blumensträuße mit allem, was der Spätsommer hergibt, und das auf sämtliche Räume verteilt. In ihrer Begrüßung erklärte Kirchenchorvorsitzende Gertrud Dischinger, dass man sich aus organisatorischen Gründen entschlossen habe, in diesem Jahr nicht aufzutreten. Für die Musik sorgte stattdessen das Senioren-Akkordeon-Orchester aus Pfaffenweiler, das mit seinen volkstümlichen Weisen viel Anklang fand. Da gab es manche Gelegenheit, kräftig mitzusingen, und die Bollschweiler Musikfreunde nutzten sie, denn viele kenne die "Amsel-Polka" und den "Marine-Marsch", von dem Loblied auf die "Liebe kleine Schwarzwaldmarie" ganz zu schweigen. Dirigent Lothar Stöcks hatte noch weitere Stücke mit seinem Ensemble vorbereitet, etwa die Polka "Auf der Autobahn" oder die Klassiker "Auf der Vogelwies`" und "Böhmischer Traum". Darüber hinaus hatten die wackeren Akkordeonisten aus Pfaffenweiler eigene Musik mitgebracht, darunter ein Loblied auf ihr schönes Schneckental. Immer wieder ließ sich das Publikum zum Mitklatschen hinreißen und bekundete seine Sympathie für die Gäste aus der Nachbarschaft hinter dem Urberg.

Mit Spannung erwartet wurde nach der Pause mit Losverkauf das Theaterstück der Bollschweiler Laienspielgruppe mit dem verheißungsvollen Titel "Lieber ledig und frei" von Claudia Gysel. Die, die sich das wünschen, sind drei sehr unterschiedliche Brüder, die als ledige Bergbauern ihren ererbten Hof bewohnen und bewirtschaften. Eigentlich kommen sie, von gelegentlichen Reibereien abgesehen, ganz gut zurecht, werden sie doch von zwei Nachbarinnen und Freundinnen des Hauses liebevoll umsorgt.

Standhaft, beschränkt, fleißig und ledig

Die beiden Damen Rosemarie und Elisabeth (Agnes Schwab und Berta Schätzle) finden allerdings, dass es langsam Zeit sei, den ledigen Zustand zu beenden. Da kommt ihnen der Brief eines Anwalts aus Berlin ganz gelegen, der eine richtig große Erbschaft ankündigt, wenn, ja wenn sich wenigstens einer der drei Hürlimann-Brüder zum Heiraten entschließen sollte, und das binnen eines Jahres. Standhaft behaupten der grobe Franz (Peter Loreth), der etwas beschränkte, aber liebe Hansjakob (Stefan Wagner) und der fleißige Hausmann Gottlieb (Christoph Sumser), dass daran auch nicht im entferntesten zu denken sei – in Wirklichkeit aber haben zwei von ihnen bereits heimlich Kontakt zu der Fernsehsendung "Bauer sucht Frau" aufgenommen. Das kommt raus, als die reizende Cindy auftaucht, dargestellt von der talentierten Melanie Uhlmann als Produktionsassistentin im Stück und neues Mitglied der Laienspielgruppe. Zuvor hatte bereits die zickige Karrierefrau Anne-Lena Montserrat (Silke Riesterer) für allerhand Wirbel und frischen Wind auf dem Einödhof gesorgt.
Da treffen Welten aufeinander, was zu reichlich Situationskomik und Missverständnissen führt, sehr zur Gaudi des Publikums. Alle Beteiligten waren mit Hingabe und sichtlichem Spaß bei der Sache; ihre durchweg überzeugende Darstellung ist auch der umsichtigen Regie, diesmal von Josef Sonner, zu verdanken. Ihm war es gelungen, jeder Figur die passende Charakterisierung mitzugeben. Das Timing stimmte, ebenso wie das überarbeitete Bühnenbild.

Das Stück "Lieber ledig und frei" wird bald nochmals zu sehen sein: im Bürgerhaus Gallenweiler am 24. Oktober, um 20 Uhr.

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Ein Brief vom Anwalt ...
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Badische Zeitung vom 07. Juni 2016

"Ein Ort mit einzigartiger Atmosphäre"


Manfred Koch

BZ-INTERVIEW zum Theater am Kohlerhof mit Manfred Koch.

BOLLSCHWEIL. Die Laienspielgruppe Bollschweil führt das Stück "Lieber ledig und frei" am Freitag, 10. Juni, 18.30 Uhr, beim Kohlerhof auf (Eintritt frei). Die Aufführung findet auch bei schlechtem Wetter statt. Lisa Blitz sprach mit Manfred Koch, dem Vorsitzenden der Laienspielgruppe, über das Stück.

BZ: Was wird auf dem Kohlerhof gespielt?
Koch: Wir spielen den Zweiakter "Lieber ledig und frei". Darin geht es um drei Bauern, die alleine auf einer Alm leben. Eines Tages bekommen sie Post: Sie könnten eine Million erben, vorausgesetzt, einer von ihnen heiratet innerhalb eines Jahres. So hegen unterschiedlichste Frauen plötzlich Interesse an den Junggesellen und bringen Trubel in deren Leben. Verschiedene Welten treffen in diesem Stück aufeinander, es wird lustig.
BZ: Wie waren die Proben?
Koch: Das Stück wurde vergangenes Jahr schon aufgeführt, so konnten wir es jetzt mit nur wenigen Proben wiederaufnehmen. Normalerweise wird acht bis zehn Wochen lang zweimal wöchentlich geprobt. Wir durchlaufen dabei unterschiedliche Phasen: Am Anfang stehen die Textsicherheit und die Einsätze mit den Texten der anderen Spieler im Vordergrund. Nach und nach kommt dann das Spielen im Raum – und schließlich auf der Bühne mit allen Requisiten und Kulissendetails – dazu.
BZ: Warum haben Sie den Kohlerhof als Spielstätte gewählt?
Koch: Für uns ist es eine tolle Möglichkeit, im Freien zu spielen. Der Kohlerhof ist ein ganz besonderer Ort, der eine einzigartige Atmosphäre bietet. Mit Blick über das Rheintal hat diese Spielstätte einen ganz besonderen Charme.
BZ: Wie ist die Laienspielgruppe Bollschweil aufgestellt?
Koch: Unsere Gruppe besteht aus 31 aktiven Mitgliedern, wovon im Zweiakter sieben Schauspieler, der Regisseur und eine Souffleuse beteiligt sind. Die Laienspielgruppe freut sich immer über neue, vor allem auch junge Leute, die Spaß am Theaterspielen haben!

   
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