Badische Zeitung vom 6. Mai 1993

Maithema: Liebe und Frauen

Niveauvoller Abend der Bollschweiler Laienspieler

BOLLSCHWEIL (wsch). Mit Theater, Tanz und Temperament begann für die Laienspielgruppe Bollschweil der Wonnemonat Mai in der Möhlinhalle. Unter dem Motto "Frühlingsgefühle" wurde ein unterhaltsamer und kurzweiliger Abend für die Besucher gestaltet, in dessen Mittelpunkt die gelungene Darbietung mehrerer lustiger Sketche und eines kurzweiligen Theaterstückes standen.
Mit einem alemannischen Frühjahrsgedicht begrüßte die stellvertretende Vorsitzende der Gruppe, Agnes Schwab, die Gäste und wünschte viel Vergnügen in der mit viel Grün und großen Maikäfern geschmückten Halle. Unter der Regie von Markus Weiser wurden zur Einstimmung vier humorvolle Sketche gespielt, bei denen es vorwiegend um Liebe und Frauen ging. Im Mittelpunkt stand der heitere Einakter "D'Schwiegermuerder" von Werner Harsch.
Spielleiter Karl Dischinger hatte sich hervorragende Darsteller ausgesucht, die mehrfach Beifall auf offener Szene bekamen. Die Spieler Max Riesterer (Schwiegervater), Gerda Schweizer (seine Frau), Christian Disch (Modefotograf), Marlene Wießler (Dienstmädchen) und Daniele Gauger (Agenturbesitzerin) gaben ihr Bestes; immer wieder kam es zu Höhepunkten, die das Publikum begeisterten. Marlene Wießler und Daniele Gauger standen erstmals auf der Theaterbühne; sie zeigten in ihren Rollen seltenes Talent. Als zwischenzeitlich bewährte Souffleuse war Doris Steiger im Hintergrund tätig.
Die Tanzkapelle "Malaykas", die bereits zur Eröffnung und in den Pausen für Unterhaltung gesorgt hatte, spielte nun flotte Rythmen für die Paare auf dem Podium. Die Vositzende der Laienspielgruppe, Andrea Schmieder stellte zur Auflockerung eine Schätzfrage, für deren richtige Beantwortung ein wertvoller Preis versprochen wurde. Es ging um die Zahl der Maikäfer, die an den Wänden hiengen und in Schokolade an die Besucher verteilt worden waren.
Später gab es noch Maikäfer für Tanzpaare, was viele von den Stühlen lockte. Zu später oder auch schon in den frühen Morgen gehender Stunde traten zufriedene Gäste ihren Heimweg an, nachdem sie einen niveauvollen Abend mit Überraschungen erlebt hatten.

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Badische Zeitung vom 1. Dezember 1993

Viel Spaß mit den Bollschweiler Laienspielern

D' Schwiegermutter GRÖSSER APPLAUS. Mit einer überzeugenden schauspielerischen Leistung ...

Heimatabend der Narrenzunft Ammonshörner

LEHEN. Viel Turbulenzen gab es beim fast schon traditionellen Heimatabend, zu dem Werner Pfundstein, Oberzunftmeister der Lehener Ammonshörner, eingeladen hatte. Auslöser war vor allem der heitere Einakter "D' Schwiegermuerder" von Werner Harsch der, obwohl einfach in der Handlung, durch die fünf Darsteller einer Bollschweiler Laienspielgruppe zu einem Höhepunkt des Abends wurde.
Viel Temperament zeigte das "Original Schwarzwaldquintett" aus Simonswald, das eingangs etwas laut in der Melodieführung klang, sich jedoch später zu einer Unterhaltungs- und Tanzkapelle wandelte, die viele musikalische Nuancen beherrschte. Außerdem gab es noch die große Tombola mit einer viertägigen "San-Remo-Reise" als Hauptpreis. Pfundstein freute sich besonders, unter den Gästen auch die Ehepaare Löwisch, Baas und Abendschein begrüßen zu dürfen. Auch Altbürgermeister Heinz Scherer aus Lehen wurde ebenso freudig wie die benachbarte Abordnung der "Mooswaldwibli" in die große Runde der Gäste in der Bundschuhhalle aufgenommen.
Nach dem rhytmisch wie melodisch äußerst exakt vorgetragenen Eingangsstück im Stil der Oberkrainer überließ das "Schwarzwald-Quintett" die Initiative den Bollschweiler Laienspielern. In der vielen Mundartstücken eigenen deutlichen, manchmal fast derben Sprache, die in manchen Teilen recht modern wirkte, legten die fünf Akteure Gerda Schweizer, Daniela Gauger, Marlene Wießler, Max Riesterer und Chrisitan Disch in einer knappen Stunde ein brillantes Feuerwerk bewundernswerter Laienspielerdarstellung auf die Bühne.
Mal ertönte herzhaftes Lachen im Publikum, oft einfach genüßliches Schmunzeln, und als besonder Steigerung gab's sogar mehrfachen Szenenapplaus. In Vertretung von Karl Dischinger hatte Markus Weiser ein Stück inszeniert, das weniger durch den Inhalt als durch das glänzende Spiel, ohne Hemmschwellen in Mimik, Bewegung oder Gestik, überzeugte. Nicht zuletzt war es natürlich auch die Sprache, die ihren Teil zum Gelingen beisteuerte. Das Stück bescherte allen eine vergnügte Stunde.
Um so herzlicher fiel auch der Dank von Werner Pfundstein an die Laienspielgruppe aus, der das Spiel selbst deutlich sichtbare Freude bereitet hatte. Der sich anschließende Tanzabend wurde gewürzt mit vielen schönen Tombolapreisen, mit temperamentvollen, aber auch einschmeichelnden Melodien des "Original Schwarzwald Quintetts" und einer Rose als Geschenk. (ha)

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