Badische Zeitung vom 25. Januar 1990

Turbulenter Spaß bei "Flitterwochen zu siebt"

Caos GmbH&Co GRÖSSER FÜR EINEN GUTEN ZWECK präsentierte die ...

Laienspielgruppe Bollschweil spendet für guten Zweck

BOLLSCHWEIL(W.Sch.)Die Laienspielgruppe Bollschweil war spontan bereit, für die Polen- und Rumänienhilfe ein Theaterstück in der Möhlinhalle aufzuführen. Mesner Josef Sonner konnte viele Spender und Helfer gewinnen, so daß die zahlreich erschienenen Besucher einen gelungenen und abwechlungsreichen Wohltätigkeitsabend erlebten. Der Aufwand lohnte sich, rund 2000 Mark erbrachte die Veranstaltung für die Hilfsaktion. Aus der Jahreshauptversamlung des Männergesangvereins Eintracht am gleichen Abend überbrachte Bürgermeister Hermann noch eine erfreuliche Spende von 300 Mark.
Mit einem Waldhornduett begann das Programm auf musikalische Weise. Mathias Moll und Stefan Schweizer bewiesen, daß sie ihre Blechblasinstrumente auf brilliante Weise beherrschen. Bei den Grußworten freute sich Josef Sonner als Veranstalter, daß so viele die gute Sache unterstützten. Subtile Querflötenklänge waren anschließend von Katja Schweizer und Eva-Maria Rupprecht zu hören. Mit eindrucksvollen Lichtbildern zeigte Pfarrer Dieter Heck, wo die Hilfe von Bollschweil hinkommt und was dringend gebraucht wird.
Winfried Jehle am Klavier und seine Tochter Martina mit der Violine überzeugten bei ihren Musikstücken durch harmonisches Zusammenspiel. Alle Musiker bekamen begeisterten Beifall. Der Höhepunkt des Abends konnte nun beginnen: "Flitterwochen zu siebt", ein Theaterstück in drei Akten.
Valentin (Markus Weiser) möchte gern die Flitterwochen mit seiner jungen Frau Heidi (Agnes Schweab) bei Onkel Alois (Markus Zahn) und Tante Burgi (Gisela Schmidle) im Schwarzwald verbringen. Alles wird vorbereitet, doch das vorgesehene Fremdenzimmer wird einen Tag vorher an Hilde (Andrea Schmieder), einen überraschend aufgetauchten Stammgast vergeben. Burgi richtet das eigene Schlafzimmer für das Hochzeitspaar her. Valentin begegnet seier Jugendfreundin Traudl (Gerda Schweizer) und kurz darauf auch ihrem eifersüchtigen Freund Sepp (Bernd Kienzler). Auch die Hochzeitsnacht verläuft etwas anders als erwartet.
Die Darsteller sorgten für fast zwei Stunden Turbulenz und herrliches Laientheater. Spielleiterin war Petra Schink, Souffleuse Bettina Kirchenbauer, für die Maske zeichnete auf bewährte Weise Josef Schmutz verantwortlich. Herzliche Dankesworte richtete Sonner an die Gruppe. Er nannte dann die Hauptspender für den Wohltätigkeitsabend.
Besonders bedankte sich Sonner bei den Bollschweiler Frauen, die knuspriges Brot selbst für den Abend gebacken hätten. Mitglieder der Feuerwehr hätten ebenfalls bei der Veranstaltung mitgeholfen. Josef Sonner beschloß den Wohltätigkeitsabend mit dem Kanon, von allen gesungen: "Froh zu sein, bedarf es wenig".
Der Polenkreis von Bollschweil unterstützt die polnische Stadt Zyradow mit 45 000 Einwohnern. In den Krankenhäusern der Stadt fehlt viel: Bettwäsche und medizinische Hilfsmittel, Verbandsstoff und Medikamente. Für ein weiteres Krankenhaus mit überwiegend geistig und körperlich behinderten Kindern fehlen Malbücher, Farben, Nahrungsmittel und anderes. Wer helfen will, kann sich direkt mit Josef Sonner, Tel. 07633/7755, in Verbindung setzen.

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